Katastropheneinsatz im Nachbarlandkreis

Feuerwehrler schleppen Sandsäcke für den Hochwasserschutz

Rund 200 Helferinnen und Helfer der Feuerwehren und des BRK aus dem Landkreis Regen waren im Hochwassereinsatz im Landkreis Deggendorf. Bei Osterhofen schleppten sie tausende von Sandsäcken, um einen Donaudamm auf einer Länge von acht Kilometern zu verstärken.

Ganz fix musste es bei den Feuerwehren aus dem Landkreis Regen am Montagnachmittag gehen. Um 12.45 Uhr ist bei Kreisbrandrat Hermann Keilhofer die Anforderung der Regierung von Niederbayern eingegangen, dass der Landkreis Regen ein Feuerwehrkontingent in den Landkreis Deggendorf schicken soll, um bei der Dammverstärkung an der Donau im Raum Osterhofen zu helfen. Und schon um 16 Uhr ist die lange Kolonne von Feuerwehr- und BRK-Fahrzeugen vom Parkplatz der Eishalle in Regen gerollt. Dort hatten sich die 198 Männer und Frauen der Feuerwehren und des BRK für den Hochwassereinsatz gesammelt. 29 Fahrzeuge lang war der Konvoi, der aus dem Bayerischen Wald an die Donau rollte.

Nachdem der Landkreis Deggendorf den Katastrophenfall festgestellt hatte, hat er bei der Regierung von Niederbayern zwei Hilfeleistungskontingente angefordert. Die Regierung von Niederbayern hat daraufhin als eines der beiden Kontingente ein Hilfeleistungskontingent aus dem Landkreis Regen an die Donau beordert.
 

Gefragt war „Manpower aus dem Bayerischen Wald“

„Es ging vor allem um Manpower, die wir bereitstellen sollten“, so Keilhofer. Auf einer Länge von rund acht Kilometern flussaufwärts von Ruckasing, einem Ortsteil von Osterhofen, musste der Damm mit Sandsäcken verstärkt werden. Sand, eine Sandsackfüllmaschine und Säcke warteten auf die Helfer aus dem Landkreis Regen. Säcke füllen, Säcke verteilen, Säcke auf die Dämme schleppen und dort stapeln – so ging es über Stunden, der Einsatz war anstrengend, richtig anstrengend. „Wir haben 50000 Sandsäcke verteilt“, weiß Kreisbrandinspektor Christian Stiedl, der an der Donau mit vor Ort war.

Es wurden 50000 Sandsäcke verteilt

Beendet war die Hilfsaktion gegen 23 Uhr tief in der Nacht. Nach einer kurzen Brotzeit konnten die Helfer wieder den Heimweg antreten. Und Keilhofer war schon stolz, dass innerhalb so kurzer Zeit so viele Einsatzkräfte mobilisiert werden konnten.

Die Kräfte des BRK waren für die Eigensicherung sowie für die Verpflegung der Feuerwehrler mit im Einsatz im Landkreis Deggendorf. „Wir müssen bei solchen Einsätzen über einen Zeitraum von 48 Stunden autark sein“, erklärt Keilhofer. Würde die Aktion länger dauern, würde man die Hilfskräfte wechseln, in den Einsatzplänen sind für diesen Fall Einsatzreserven vorgesehen.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt rechnet Keilhofer nicht mit einer erneuten Anforderung von Kräften aus dem Landkreis Regen. „Wenn nicht irgendwo ein Damm bricht, dann kommen sie im Landkreis Deggendorf an der Donau wohl glimpflich davon bei diesem Hochwasser“, sagt er. Auf den Dämmen sind kontinuierlich Dammwachen unterwegs, um Schwachstellen in den Dämmen schnell zu entdecken und zu flicken. Gestern Nachmittag hatte der Pegel der Donau im Landkreis Deggendorf vermutlich seinen Höchststand erreicht.

Mit dabei waren die Feuerwehren Bischofsmais, Böbrach, Kirchberg, Teisnach, Linden, Patersdorf, Viechtach, Altnussberg, Drachselsried, Niederndorf, Ruhmannsfelden, Zwiesel, Lindberg, Hochdorf, Regen, Rinchnach und Oberneumais, dazu die UG ÖEL sowie das BRK Regen mit drei Fahrzeugen.

Text: pnp-Michael Lukaschik; Fotos Feuerwehr


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Alarmierung THL/Hochwasser
Einsatzstart 3. Juni 2024 15:00
Mannschaftstärke 9
Einsatzdauer 10 Std.
Fahrzeuge Löschgruppenfahrzeug