Vor dem Kniefall war Geschick gefordert
Patersdorf/Teisnach. Nachdem die Patersdorfer Feuerwehr um ihre beiden Festleiter Ludwig Muhr und Thomas Müller bereits erfolgreich etliche Prüfungen für die Zusagen der Festbraut Helena Schroll, der Festmutter Sonja Petersamer und des Schirmherrn Adolf Muhr gemeistert hatte, wartete am vergangenen Wochenende mit dem Patenbitten bei der Freiwilligen Feuerwehr Teisnach die letzte Hürde.
Bei herrlichem Spätsommerwetter traf man sich zunächst am Teisnacher Georg-Wittmann-Platz, wo der obligatorische Fahnengruß und die Begrüßung der Vorstandschaft stattfanden. Nach einem gemeinsamen Gruppenfoto aller Beteiligten übergab der Vorsitzende der Teisnacher Wehr, Werner Schlagintweit, die Moderation des Patenbittens an Dominik Plötz. Dieser erklärte, dass für die Zusage zur Patenschaft verschiedene Aufgaben erledigt werden müssen und man hier bei erfolgreichem Abschneiden Puzzleteile sammeln kann. Dominik Plötz führte gekonnt und mit viel Humor durch die Veranstaltung. Da zum Abschluss des offiziellen Teils noch eine gemeinsame Feier geplant war, wurde der Weg zum Feuerwehrgerätehaus angetreten.
So ging es zunächst durch den Ort, ehe man am Parkplatz des Schulgeländes einen ersten Zwischenstopp einlegte. Dieser Zwischenstopp war für die Patersdorfer Wehr notwendig, da es schon im ersten Teilstück die erste Aufgabe zu erledigen galt. So durften es sich Werner Schlagintweit und der Teisnacher Ehrenkommandant Rolf Jungmann jeweils auf einem Schubkarren bequem machen, die vom Patersdorfer Kommandanten Markus Weiß und dem Festleiter Ludwig Muhr geschoben wurden. Unterstützung bekamen beide von ihren Kameraden um die beiden Vorsitzenden Erwin Haslböck und Florian Muhr, die vor allem bergauf als Zughilfe gefordert waren.
Nach einer kurzen Verschnaufpause waren Ludwig Muhr und Erwin Haslböck gefordert. In einer Gemeinschaftsaufgabe musste ein Brand gelöscht werden. Was einfach klingt, war jedoch für die beiden Prüflinge nicht gerade leicht, da das Löschwasser in einem Becher transportiert werden musste, der auf einem Feuerwehrhelm platziert war. Zusätzlich kam hinzu, dass dies rückwärts auf einem Schubkarren erfolgen musste. Hier bewiesen der Vorsitzende und der Festleiter des Jubelvereins, dass sie ein eingespieltes Team sind, und konnten so das erste Puzzleteil gewinnen.
Die weiteren Aufgaben fanden anschließend vorm Gerätehaus statt. Die Wegstrecke von der Schule zum Sonnenhang durften dieses Mal der Bürgermeister der Marktgemeinde Teisnach, Daniel Graßl, und Dominik Plötz am VIP-Schubkarren verbringen. Verantwortung für den sicheren Transport übernahmen Schirmherr Adolf Muhr, seines Zeichens Bürgermeister der Gemeinde Patersdorf, und Erwin Haslböck.
Angeführt von der Blaskapelle Frauenau traf man am Gerätehaus für die weiteren Aufgaben ein. Das nächste Puzzleteil musste im Sackhüpfen ersprungen werden. Hier trat jeweils ein Viererteam beider Feuerwehren gegeneinander an. Obwohl die Patersdorfer Bittsteller als Verlierer aus dem Spiel hervorgingen, konnte man sich aufgrund der humorvollen Durchführung der Prüfung ein weiteres Puzzleteil sichern.
Als nächstes konnten die beiden Jugendwarte Christoph Muhr und Lukas Dannerbauer ihr Können bei der Biermarionette beweisen. Mit viel Geschick musste möglichst schnell ein Glas Bier geleert werden. Vorsichtshalber lagen hier schon Regenponchos bereit, die auch tatsächlich benötigt wurden. Nach einigen Lachern und einer ordentlichen Bierdusche konnte jedoch das Duo ein weiteres Puzzleteil erspielen.
Nun lag es im letzten Spiel an den weiblichen Mitgliedern, das noch fehlende Puzzleteil für die Patersdorfer Wehr einzusammeln. Wiederum trat man in einem Wettbewerb gegen eine Damenauswahl der Teisnacher Wehr im Melken an. Binnen kürzester Zeit sollte von den Damen um die Festmutter und die Festbraut möglichst viel Wasser aus einem Eimer gemolken werden. Durch die bestandene Aufgabe war es so weit und das letzte Puzzleteil konnte im dazugehörigen Puzzlerahmen verbaut werden.
Nachdem die Aufgaben der Patersdorfer Wehr gemeistert waren, folgte der obligatorische Kniefall auf Holzscheiten der Patersdorfer Führungsmannschaft. Hier hatte sich Festleiter Ludwig Muhr ein Bittgedicht ausgedacht, dass abwechselnd vom Festleiter, dem Kommandanten, dem Schirmherrn, der Festmutter und der Festbraut vorgetragen wurde. Die Antwort auf dieses Bittgesuch erhielt die Patersdorfer Wehr jedoch nicht vom Vorsitzenden Werner Schlagintweit, sondern von der ganzen Teisnacher Wehr, die die Frage zur Annahme der Patenschaft mit einem lauten „Ja“ durch den Markt Teisnach schallen ließ.
Nach diesem schönen Spieleabend ging es gemeinsam in das Gerätehaus, wo bereits der nächste Höhepunkt mit dem Anstich der Bierfässer durch die beiden Bürgermeister erfolgte. Noch bevor es das Abendessen gab, mussten die Kameraden aus Teisnach jedoch zu einem Industriebetrieb, da dort eine Brandmeldeanlage auslöste. Unterstützung bekamen sie von der Feuerwehr Kaikenried, die sich bereits schon vorher um die Verkehrslenkung während des Umzuges gekümmert hatte. Somit konnte man schon nach kurzer Zeit wieder ins Gerätehaus einrücken und in den gemütlichen Teil des Patenbittens übergehen.
Das 150. Gründungsfest der Feuerwehr Patersdorf findet vom 31. Mai bis 1. Juni 2025 statt. Bereits am Freitag, 30. Mai 2025, gibt es einen kunterbunten Dorfabend (Inklusionsabend) für Menschen mit und ohne Handicap. Text: pnp/vbb; Fotos: Feuerwehr Patersdorf