Von 158 auf 171 Mitglieder angewachsen
Patersdorf. Am vergangenen Wochenende konnte die Freiwillige Feuerwehr Patersdorf ihren Jahrtag mit anschließender Jahreshauptversammlung im Berggasthof Schön abhalten. Zuvor trafen sich die Mitglieder in der Patersdorfer Pfarrkirche St. Martin, wo ein Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder stattfand.
Zur Jahreshauptversammlung konnte 1. Vorsitzender Erwin Haslböck neben Patersdorfs Bürgermeister Adolf Muhr und Kreisbrandmeister Thomas Märcz mit Johann Müller auch zum ersten Mal ein Mitglied des Bayerischen Landtages begrüßen. Als gebürtiger Patersdorfer und langjähriges Feuerwehrmitglied nimmt Müller nach wie vor am Vereinsleben teil. Auch hatten sich einige Ehrenmitglieder um die Ehrenfahnenmutter Agnes Petersamer und den Ehrenkommandanten Alois Weiß eingefunden.
Nach dem Totengedenken folgte der Jahresbericht des 1. Vorsitzenden. Dieser zeigte sich sehr erfreut, dass der Verein 2023 sehr lebendig gewesen sei und sich neben vielen Veranstaltungen von Nachbar- oder Ortsvereinen auch an eigenen Veranstaltungen und Arbeitseinsätzen beteiligt hatte.
Auch die Nachwuchsarbeit des Vereins bereite der Vorstandschaft große Freude. So sind derzeit 27 Kinder- und 9 Jugendfeuerwehrler in monatlichen Übungsstunden aktiv. Auch die Einbindung von passiven Mitgliedern klappt durch die Durchführung des Info-Abends am letzten Freitag im Monat, organisiert von Ehrenkommandant Alois Weiß, bestens, so der Vorsitzende.
Zum Schluss seines Berichtes ging Haslböck auf das anstehende 150-jährige Gründungsfest 2025 ein. Dann folgte der Bericht des Schriftführers Daniel Gröller. Obwohl 2023 fünf Mitglieder verstorben sind, konnte die Anzahl an Mitgliedern von 158 auf 171 gesteigert werden. Kassenwart Martin Kauschinger legte die Finanzen dar, so dass die Vorstandschaft auf Vorschlag der Kassenprüfer einstimmig entlastet werden konnte.
Mit der Neuwahl der Kassenprüfer endete eine Ära im Finanzwesen der Freiwilligen Feuerwehr: Nachdem der bisherige Kassenprüfer Herbert Zitzelsberger aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr antrat, wurden Johann Fenzl im Amt bestätigt und Thomas Müller als neuer Prüfer gewählt. Vorsitzender Erwin Haslböck hob die Verdienste von Herbert Zitzelsberger hervor, der 27 Jahre lang als Kassenwart und nach einer kurzen Pause 13 Jahre lang als Kassenprüfer tätig war.
Dann hatte der 1. Kommandanten Markus Weiß das Wort. Er berichtete von 1213 geleisteten Übungsstunden im vergangenen Jahr. Gefordert waren die Kameraden mit 53 Einsätzen, aufgeteilt in 38 technische Hilfeleistungen, vier freiwillige Tätigkeiten und elf Brände, wobei 829 Einsatzstunden geleistet wurden. Das vergangene Jahr war auch geprägt vom Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Tradweging, der als größter Brand in den vergangenen Jahrzehnten in die Geschichte der Patersdorfer Wehr eingeht.
An diesem Beispiel ging Weiß auf die Schwierigkeit der Löschwasserversorgung im Gemeindegebiet ein. Durch das weitläufige Schutzgebiet mit kleineren Ortschaften sei es oft schwierig, flächendeckend Hydranten zur Verfügung zu stellen. Vor allem in den Bergortschaften seien Löschweiher und Zisternen oft die einzige Löschwasser-Möglichkeit. Er appellierte an die Gemeinde, Löschwasserentnahmestellen weiter auszubauen.
Erfreut zeigte sich der 1. Kommandant über den Arbeitseinsatz beim Umbau des alten Löschgruppenfahrzeuges zum Versorgungsfahrzeug. Das hätte der Gemeinde einen sechsstelligen Betrag gegenüber einer Neuanschaffung erspart.
Über die Aktivitäten der Jugendwehr berichtete Christoph Muhr. Daniel Barnert gab eine Bilanz über die Atemschutzträger und Christoph Seidl sprach als Gerätewart von den Aufgaben der Maschinisten. Danach wurden Simon Pongratz, Sebastian Weiß (beide Jugendfeuerwehr) und Alexandra Roth (Doppelmitgliedschaft) neu in den Dienst der Wehr aufgenommen. Die Ehrungen und Beförderungen der Aktiven schlossen sich an, ehe Erwin Haslböck einen verdienten Kameraden überraschte.
So schlug er den anwesenden Mitgliedern vor, Johann Greil für seine 47-jährige aktive Mitgliedschaft und seine Verdienste zum Ehrenmitglied zu ernennen. Johann Greil war viele Jahre in der Vorstandschaft tätig, brachte sein Wissen als Jugendwart ein und gehörte bis zu seinem 65. Geburtstag als Löschmeister zur Führungsmannschaft. Per Handzeichen wurde dieser Vorschlag einstimmig angenommen.
Nach der Übergabe der Ehrenurkunde ging Bürgermeister Adolf Muhr auf die „gute Jugendarbeit und die Ausbildung der aktiven Mannschaft“ ein. Er lobte die enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Gemeinde, die in manchen Bereichen weit über die eigentlichen Pflichten beidseitig hinausginge.
MdL Johann Müller erinnerte an seine Zeit im Verein und fühlte sich in die Jahreshauptversammlung zurückversetzt, „als ich selbst vor 47 Jahren vom damaligen 1. Kommandanten Alois Weiß per Handschlag aufgenommen wurde“.
Kreisbrandmeister Thomas Märcz überbrachte die Grüße der Kreisbrandinspektion Regen und lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit der Wehr. So zählt mittlerweile neben dem festen Ausbilderteam der Maschinisten (Christoph Muhr und Christoph Seidl) auch der Gerätewartlehrgang im Patersdorfer Gerätehaus mit Ausbilder Christoph Seidl zum festen Bestandteil des Lehrgangsangebotes im Landkreis. Bevor Erwin Haslböck die Versammlung mit dem Leitspruch der Feuerwehr beendete, dankte er seiner Familie, der Vorstandschaft und allen Helfern.
Bereits am kommenden Wochenende finden sich die Kameraden der Patersdorfer Wehr erneut im Berggasthof Schön ein, denn am Samstag, 20. April, findet zunächst das Schirmherrnbitten in Prünst und anschließend das Festbrautbitten in Schön statt. Treffpunkt in Uniform ist um 16.30 Uhr in Prünst am Anger.
Ehrung & Auszeichnung:
Für den aktiven Dienst wurden Andreas Koller (zehn Jahre), Beate Schlögl und Daniel Barnert (je 20 Jahre), Florian Haslböck und Markus Weiß (je 25 Jahre) sowie Ludwig Muhr (40 Jahre) geehrt. Zur Oberfeuerwehrfrau wurde Carolin Fuchs befördert, Daniel Gröller zum Löschmeister und Erwin Haslböck zum Oberlöschmeister ernannt. Text: pnp − vbb; Foto: Feuerwehr Patersdorf