„Upcycling“: So sparte die Patersdorfer Wehr der Gemeinde einen sechsstelligen Betrag
Zum Zeitpunkt der Ersatzbeschaffung stand für die Kameraden um den 1. Kommandanten Markus Weiß bereits das nächste Projekt fest. Zum Fuhrpark der Patersdorfer Feuerwehr gehört neben einem Löschfahrzeug und einem Mannschaftstransportwagen auch ein Gerätewagen Logistik GW-L1. Dieses Fahrzeug wurde bereits 1997 angeschafft und war nach einer Umverteilung der Beladung plötzlich nicht mehr einsatztauglich. Die maximal zulässige Zuladung wäre überschritten worden. Die Umverteilung wurde notwendig, weil sich die Normbeladung im LF20 zum bisherigen Fahrzeug enorm verändert hatte.
Tragkraftspritze ist unabdingbar
So befand sich nun die Tragkraftspritze nicht mehr im Hauptfahrzeug und musste separat mitgeführt werden. Also machte sich die Vorstandschaft um Kommandant Weiß und den 1. Vorsitzenden Erwin Haslböck lange Gedanken über eine praktikable und zugleich kostengünstige Lösung, denn: Vor allem in den teils abgelegenen Bergortschaften der Gemeinde ist eine Tragkraftspritze unbedingt notwendig, um im Ernstfall das Löschwasser aus Zisternen oder Löschweiher zum Brandort zu bekommen.
Wegen der Anschaffung des neuen Löschfahrzeuges und auch wegen der durch Corona und dem Ukraine-Krieg sehr langen Lieferzeiten für neue und gebrauchte LKW-Fahrgestelle kam der Gedanke auf, das bisherige LF16 in Eigenregie umzubauen. Unterstützung bekam man dafür auch von der Gemeinde Patersdorf um den Bürgermeister Adolf Muhr und die Gemeinderäte. Somit startete man zum Jahreswechsel mit den ersten Arbeiten, indem man den vorhandenen Geräteträger vom Fahrgestell demontierte und kleinere Ausbesserungsarbeiten am Fahrzeugrahmen durchführte.
Der „alte Neue“ ist jetzt einsatzfähig
Während sich Mitglieder der Feuerwehr selbstständig um die Verkabelung der elektrischen Komponenten kümmerten, bekam man für den LKW-Aufbau mit einer Ladebordwand Unterstützung durch die Firma Eckstein in Straßkirchen. Anfang September waren die Umbauarbeiten dann abgeschlossen – und Vertreter von Feuerwehr und Gemeinde konnten den „alten Neuen“ wieder mit nach Patersdorf nehmen.
Die Vorstandschaft der Feuerwehr Patersdorf zeigte sich zufrieden und bestärkt in ihrem Ansatz, das alte LF16 zu einem Gerätewagen Logistik GW-L2 umzubauen. Nicht nur in der Schonung von Ressourcen und vor allem Geldern der Gemeinde sah man hier einen großen Vorteil, sondern auch darin, dass das Fahrzeug jedem Fahrer der Wehr aus der Vergangenheit bereits bestens vertraut ist. Somit muss auch keine Umgewöhnung stattfinden.
„Upcycling“ spart der Gemeinde viel Geld
Bei der Fahrzeugvorstellung im Gerätehaus am vergangenen Montag dankte Markus Weiß allen Helfern, die sich am Umbau des Fahrzeuges beteiligt haben und auch den Maschinisten, die das Fahrzeug jahrelang so sorgsam pflegten. Die Gemeinde Patersdorf hat die Umbaukosten getragen – und sich dank des Engagements der Feuerwehr einen sechsstelligen Betrag für eine Neuanschaffung gespart.
Text: pnp/vbb; Fotos: Haslböck, Feuerwehr Patersdorf