Patersdorf feierte seine Jubelfeuerwehr
Patersdorf. „150 Jahre – Miteinander“ – unter diesem Motto ist am Wochenende das Gründungsfest der Feuerwehr Patersdorf gefeiert worden.
Die Kameradinnen und Kameraden um Vorsitzenden Erwin Haslböck hatten ein buntes Programm auf die Beine gestellt – im Festzelt am Gerätehaus und rund herum. Zum Auftakt fand der kunterbunte Dorfabend für Menschen mit und ohne Handicap als Ort der Begegnung statt (VBB berichtete bereits).
Wettertechnisch hatte die Feuerwehr sehr viel Glück – Schirmherr Adolf Muhr hatte sehr gutes Wetter bestellt. Während es beim Aufbau noch stark geregnet hatte, waren alle drei Tage geprägt von Sonnenschein.
Beim Einholen des Festgefolges – die Aktiven der Nachbarwehr Ruhmannsfelden übernahmen die Verkehrsabsicherung während der Festzüge und Einholunge – am Samstagabend gab es einen kleinen Umtrunk bei sommerlichen Temperaturen im Grisl-Hof, den Schirmherr Adolf Muhr organisiert hatte. Anschließend ging es für alle zum Totengedenken am Martinsplatz. Ein langer Festzug marschierte anschließend zum Festzelt, wo Schirmherr Adolf Muhr zum Auftakts des„Tag der Betriebe und Behörden“das erste Fass Bier anzapfte – im Beisein vieler Vertreter aus den umliegenden Landkreisgemeinden. Gekommen waren aber nicht nur Feuerwehren und Ortsvereine mit starken Abordnungen.
Auch die Politprominenz ließ sich beim Jubiläum sehen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter besuchte den Dorfabend, MdL Stefan Ebner war am Freitag und Samstag zu Gast. Sein AfD-Kollege MdL Johann Müller an allen Festtagen. Wie Feuerwehrvorstand Erwin Haslböck berichtete, half Müller sogar beim Plattln in der Schenke, da er seit über 40 Jahren Mitglied der FFW Patersdorf ist. Freie-Wähler-MdL Martin Behringer besuchte das Fest am Samstag, Landrat Ronny Raith fungierte am Freitag als Schiedsrichter beim Auftaktspiel der Inklusionsmannschaften des TSV Metten und der FFW Patersdorf und feierte am Sonntag mit den Patersdorfer Feuerwehrkameraden. Auch die Kreisbrandinspektion war mit Kreisbrandrat Hermann Keilhofer, Kreisbrandinspektor Christian Stiedl sowie Rudolf Edenhofer und Heinrich Mühlbauer vertreten, die Geistlichkeit durch Pfarrer Tobias Magerl und Feuerwehrseelsorger Josef Schlecht, der am Samstag das Totengedenken übernahm. Und auch über den Besuch von Ehrenfahnenmutter Agnes Petersamer und Ehrenkommandant Alois Weiß mit weiteren Ehrenmitgliedern der FFW Patersdorf freute sich die Jubelwehr sehr.
Der „Tag der Betriebe und Behörden“ ging über in eine Partynacht mit der Band „Die Hirschn“. Ausschlafen war am nächsten Morgen allerdings nicht drin.
Auf dem Programm stand am Sonntag unteranderem ein Festgottesdienst am Martinsplatz, den Pfarrer Tobias Magerl zelebrierte. Nach den Festansprachen verliehen Festmutter Sonja Petersamer und Festbraut Helena Schroll Ehrenbänder. Daran schloss sich die Fahnenparade aller anwesenden Vereine an. Angeführt vom Patenverein zeigten die Fahnenjunker der Abordnungen ihr Können.
Ein weiteres Glanzlicht im Festprogramm war das Musikantentreffen am Sonntagnachmittag. Die Moderation hatte die bekannte BR-Moderatorin Traudi Siferlinger übernehmen. Den musikalischen Part bestritten die „Äff-Tam-Tam-Musikanten“, die Geschwister Weinfurtner, die „Weißenstoana Musikanten“, „Biei Bleh Blosa“ und Gstanzlsänger Hermann Fleischmann. Während ie Bühne dafür umgebaut wurde, ging die Patersdorfer Stammtischmusik durch das Zelt und spielte für die Besucher auf.
Ein dickes Lob bekommt der Patenverein, die FFW Teisnach, vom Patersdorfer Jubelverein. Die FFW Teisnach war an allen drei Tagen sehr stark vertreten und erfüllte die Aufgaben eines Patenvereins mit vollem Elan. Als Geschenk hatten sich die Kameradinnen und Kameraden etwas Besonderes ausgedacht. So bekam der Jubelverein eine Hausbank und eine Feuerschale als Erinnerung an die drei Festtage geschenkt. Darauf können sich die Mitglieder nun ausruhe. Sie hatten beim Fest viel zu tun. 105 Frauen und Männer waren im Einsatz, unter anderem in der Festküche und in der Schenke. Auch für die kleinen Besucher war in Grisus Heldenstation am Schulsportplatz ein Programm mit einem Malwettbewerb und verschiedenen Spielen geboten. Die Betreuung übernahm hier das Leitungsteam der Kinderfeuerwehr.
Wie ein roter Faden zog sich ein Hydrant, der bei Bränden als wichtigstes Hilfsmittel der Feuerwehr gilt – durch die Feierlichkeiten. So schmückte ein Hydrant bereits das Plakat zur Vorankündigung des Festes. Auch als Bühnenschmuck diente einer und selbst auf der Speisekarte und des Öfteren in der Festschrift war einer zu finden war. Doch damit nicht genug. Auch das Erinnerungsgeschenk hat die Form eines Hydranten, der am Boden ein Multifunktionswerkzeug zum Öffnen von Getränken hat. Zur Erheiterung der Festbesucher befand sich im Gerätehaus eine Fotobox, die von allen Besuchern recht fleißig besucht wurde und so manchen lustigen Schnappschuss hervorbrachte.
Zum Festausklang feierte man noch zünftig mit der Band Ausgfuxxt. Den emotionalen Schlusspunkt setzte Jugendwart Christoph Muhr mit seinem Heiratsantrag, den seine künftige Braut Alexandra Roth mit einem „Ja“ annahm (VBB berichtete). So konnte man in Patersdorf zum Abschluss des 150-Jährigen noch eine Verlobung feiern. Da Alexandra Roth ebenfalls aktives Mitglied in der Patersdorfer Wehr ist, steht also einer echten Feuerwehrhochzeit nichts mehr im Weg.
Text: pnp-dal; Fotos: MP-Fotografie